Wir reiten nicht als Pferd und Reiter,

wir reiten als "Freunde"





Western - Freizeitreiten

 

Vorwort:

Welche Reitweise, kann durch ihre ganze Leichtigkeit, Ungezwungenheit und Eleganz mühelos vermitteln, das Reiten etwas mit  Freude, Vergnügen, Annehmlichkeit, eben `pleasure`zu tun hat?

 

Natürlich das Western-Freizeitreiten !        

 

Im Deutschen nennen wir es Freizeitreiten im Amerikanischen heißt es `pleasure`, Vergnügungsreiten.

 

Genau das ist es was wir brauchen, wenn der oft nach DIN verlaufende Berufsalltag hin und wieder Pause machen soll, ohne das wir uns vor der kommerziellen Unterhaltungsmaschinerie einspannen lassen.

 

Die Westernreitweise hat sich aus einer Arbeitsreitweise entwickelt, bei der nicht die Lehre, sondern die Praktikabilität im Vordergrund stand.

 

Daher gibt es auch keine einheitliche Westernreitlehre!

 

Das Ergebnis zählt, wobei natürlich bestimmte Regeln, den Bewegungsmechanismus des Pferdes und sein natürliches Sozialverhalten betreffend so wie auch die Achtung gegenüber dem Tier Beachtung finden müssen.

Dann hat man lange Freude an seinem Vierbeinigem Partner.

 

Das Pferd als Partner !             

 

Wir sind bemüht, zu unserem Pferd ein besonderes Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Jeder Reiter ist stolz darauf, wenn ihm sein Pferd auf Pfiff gehorcht, wenn es ihm wie ein Hund nachläuft und wenn es sich immer anständig benimmt. Grundvoraussetzung hierfür ist, konsequente Fairness, die man dem Pferd gegenüber aufbringen muss.

Das ist nicht immer leicht in dem Miteinander mit Pferd und Mensch.

Geholfen haben uns dabei viele Bücher. Toll fanden wir die Bücher "Was die Cowboys noch wussten" und "Pferdewissen aus dem wilden Westen".

 

Im Vordergrund steht hier immer der verantwortungsvolle Umgang mit dem Pferd und die Berücksichtigung seiner natürlichen Bedürfnisse.

z.B. - wie verhält sich ein Pferd in seiner natürlichen Umgebung

      - Artgerechter Umgang mit dem Pferd

      - Artgerechte Haltung

      - Kontrolle und Angstbewältigung

       - Lernen und Leistung ohne Erfolgsdruck

      - usw.

 

Das Pferd war, Gefährte, Helfer und bester Freund des Cowboys. Aus dieser Verbundenheit, manchmal auf Leben und Tod, schöpften die wahren Cowboys des Wilden Westens eine Fülle von Erfahrungen und Wissen. Sie entwickelten unzählige Tricks und Hilfsmittel, die den täglichen Umgang mit Pferden und stundenlanges Reiten leichter und selbstverständlicher machten. Mit den Indianern verband sie eine unversöhnliche Gegnerschaft.

Aber dort, wo es um Pferde ging, nahmen sich gerade die besten Cowboys, Indianer zum Vorbild, galten sie doch als hervorragende Pferdekenner und Wunderheiler. Vieles von diesem traditionellen und tausendfach bewährten Wissen ist bis heute eine wertvolle Fundgrube für jeden Western-, Freizeit- und Wanderreiter.

 

Wenn der Mensch dem Pferd in die Nüstern bläst, kann es die Witterung am besten aufnehmen.

Gegenseitiges "Nüsternblasen" ist in der Pferdesprache eine Form der Begrüßung.

 

 

Seine Verehrung für sein Pferd brachte der Indianer damit zum Ausdruck, dass er sein Pferd bemahlte. Jedes Zeichen, das mit Erd oder Pflanzenfarbe (meist im rötlichen Ton) auf das Fell aufgetragen wurde, hatte seine Bedeutung. Das mit einem Kreis umrandete Auge sollte dem Pferd dazu verhelfen Gefahren zu sehen, umrandete Nüstern sollten ihm eine Hilfe sein, Gefahren zu wittern. Das Handzeichen auf der Kruppe symbolisierte eine vollendete Aufgabe und ein Pfeil am Huf sollte die Geschwindigkeit des Pferdes steigern.

 

 

Das Alter des Pferdes

 

 

 

 

 

Der Westernsattel

 

 

Gewichtsverlagerung

 

 

 

 

 

Die Ausbildung des Westernpferdes gründet sich zum überwiegenden Teil auf das eigentlich sehr einfache Prinzip der gezielten Gewichtverlagerung des Reiters, der das Pferd folgt, um sein eigenes Gleichgewicht zu wahren. Damit, daß der Reiter seinen eigenen Schwerpunkt seitlich von dem des Pferdes wegbewegt, kann er es lenken:

Will er nach rechts, legt er sein Gewicht nach rechts, will er nach links, belastet die linke Seite des Pferdes stärker. Neigt er seinen Oberkörper nach vorne, folgt das Pferd nach vorne, tritt an oder wird schneller. Legt er den Oberkörper leicht nach hinten wird es langsamer, hält an oder geht rückwärts. Natürlich arbeiten alle Reitweisen mit Gewichtsverlagerung - je nach Methode werden aber schon sehr früh vermehrt Zügel- und Schenkelhilfen eingesetzt- bei der westerntypischen Hilfegebung läßt man sich jedoch oft etwas mehr Zeit damit und versucht, die Pferde erst einmal eine Weile weitgehen mit Gewichtshilfen (und Stimme) zu reiten.

 

Rinderarbeit ist Balance von  Pferd und Reiter in Vollendung

 

 

Barell Racing

 

 

Gelände und Wanderritte

Gelände und Wanderritte stellen an Pferd und Reiter gehobene Ansprüche. Natürliche Hindernisse wie Baumstämme, Gräben, Brücken, Bäche müssen überwunden werden. Ritte durch Ortschaften und an Straßen entlang stellen besondere Anforderungen an die Verkehrssicherheit der Pferde.

Wohl dem, der seinem Pferd in solchen Dingen vertrauen kann.

 

Angstbewältigung fürs Pferd

Nehmen sie dem Pferd die Angst vor dem Ungewohnten. Damit machen sie es weitgehen "Schreck und Scheufrei". Die verbreitete Auffassung, dem jungen oder ängstlichem Pferd mögliche Angstauslöser zu ersparen, also Streßsituationen zu vermeiden, führt auf Dauer nur zu einem unsicheren Kandidaten, der seinen Reiter immer wieder in Schwierigkeiten bringt.

 

Setzen sie ihr Pferd stattdessen gezielt Streßsituationen aus und zeigen sie ihm das nichts passieren kann, wenn es ihnen vertraut. Das Aussacken des Pferdes ist eine solche Abstummungstherapie. Das Pferd wird am Boden mit allen möglichen Decken, Säcken, knisternden Planen, flatternden Bändern etc. berührt. Sie werden ihm auf den Rücken, vor die Füße oder übergeworfen und schließlich auch über den Kopf gezogen.

 

Lassen Sie das Pferd ruhig zappeln und mit angstgeweiteten Augen um sie rumspringen- unterbrechen sie jedoch bevor sie es nicht mehr kontrollieren können. Beginnen sie immer wieder bis sich die Schlimmste Aufregung gelegt hat.

Beruhigen sie ihr Pferd immer mit Stimme.

Irgendwann wir sich das Pferd beruhigen und stehenbleiben. Wiederholen sie die Übung nicht zu oft damit das Pferd nicht "sauer" wird. Der Erfolg liegt in der Wiederholung.

Loben sie es und schicken sie es zum Entspannen und "nachdenken" auf die Koppel.

Wenn das Pferd sich nicht mehr aus der Ruhe bringen lässt, steiger sie die "Gefährlichkeit" in weiteren Arbeitschritten mit klappernden Dosen in Säcken, Luftballons oder Regenschirmen, die sie über seinem Rücken aufspringen lassen.

 

Es geht darum, daß das Pferd seine Angst bewältigt und dem Menschen auch in Streßsituationen zu vertrauen lernt.

Zusätzlich bekommt das Pferd auch Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten - es entwickelt Selbstbewußtsein durch die Ausbildung.

Sie erziehen so ein Verlaßpferd dem sie als Reiter vertrauen können.

 

 

Beate und Dieter Grunewald

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